Das reichhaltige kulturelle Angebot der örtlichen Museen, in denen antike Traditionen und Lokalgeschichte aufleben um die Seen Lago Maggiore, Lago d’Orta, Lago di Mergozzo, in den Ossola-TÄlern






Das Museo Manzoniano in Lesa, im Palazzo Stampa ist eine Villa im neoklassizistischen Stil, in der die zweite Frau eben von Alessandro Manzoni gewohnt hat. In der Sala Manzoniana sind Bücher, Manuskripte und Schriften zum Leben und zu den Werken des berühmten Schriftstellers verwahrt. Einige Schaukästen enthalten Briefe und Traktate des Philosophen Antonio Rosmini, wie auch Andenken und Manuskripte des Schriftstellers Giulio Carcano, der eine Freund Manzonis war. Das Museum – wie auch die hier geplanten kulturellen Veranstaltungen – ist nur in den Sommermonaten (Juni – September) geöffnet. Im Winter sind Besichtigungen nur mit Anmeldungen unter der Rufnummer +39 339 8513219 möglich. Das Personal begleitet Sie gerne bei Ihrem Besuch (Info: www.comune.lesa.no.it, www.prolocolesa.com, Tel. +39 0322 772078,
).
In Stresa befinden sich dagegen zwei wichtige kulturelle Einrichtungen, „Villa Ducale“ (die älteste Villa in Stresa) und das „Museo Pietro Canonica“. Die Villa am Seeufer wurde von der Familie Bolongaro um 1770 erbaut, von 1850 bis 1855 war sie Wohnsitz des Abtes und Philosophen Antonio Rosmini – der als einer der größten italienischen Denker des 19. Jahrhunderts gilt – und ist heute Sitz des Centro Internazionale di Studi Rosminiani, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Kultur allgemein zu fördern und insbesondere, die Lehre und das Werk Rosminis. Das Forschungszentrum ist montags bis freitags von 09:00 bis 12:00 Uhr und von 15:00 bis 18:00 Uhr geöffnet, auf Anmeldung auch an Feiertagen und für Gruppen (Info: www.stresaturismo.it,
, Tel. +39 0323 30150).
Ab 1898 kam der Bildhauer Pietro Canonica regelmäßig 17 Jahre lang nach Stresa, da er freundschaftliche Beziehungen zu der Herzogin von Genua, der Mutter der Königin Margarethe von Italien unterhielt. Das „Museo Pietro Canonica“ in Stresa ist eben diesem Künstler gewidmet, welcher der Stadt 1953 eine Gruppe mit Gips- und Marmorplastiken schenkte, die heute in einem eigens dafür eingerichteten Saal des Rathauses ausgestellt ist (www.cultmedia.info).
Das Kölnisch Wasser ist seit 2018 auch in Italien zu Hause, in Santa Maria Maggiore kann man die „Casa del Profumo“, das neue Museum zur ganz italienischen Geschichte der berühmtesten Duftnote der Welt, besuchen. Neben dem Ausstellungsbereich ein eleganter Infopoint mit Verkaufsstelle und ein wundervolles Gewächshaus in einem Garten Im ersten Stock das Aushängeschild des Museums, die moderne und ansprechende Ausstattung, in der sich Innovation und Geschichte auf dem technologischen und multisensoriellen Ausstellungsrundgang vereinen (Info: www.santamariamaggiore.info).
Mergozzo ist das „Steinerne Land“, wo sich klares Seewasser und der mächtige Montorfano-Berg vereinen, dem das Ecomuseo del Granito gewidmet ist. Dies ist auch das tausendjährige Land mit archäologischen Funden, die bis in die Steinzeit zurückgehen und im archäologischen Museum der Stadt (Museo Civico Archeologico) verwahrt sind.
Das Freilicht-Granitmuseum umfasst im ganzen Umland von Mergozzo verteilte Standorte, darunter die Steinbrüche des rosa Candoglia-Marmors, des weißen und des grünen Montorfano-Granits sowie des rosa Baveno-Granits. Zur vereinten Aufwertung der Geschichte des Granits besteht seit Januar 2017 eine Konvention, deren Partner die Städte Mergozzo und Baveno mit dem Museo Granum und der Archäologie-Verein Mergozzo sind, die als Netzwerk des Freilichtmuseums gemeinsam die tausendjährige Geschichte der Steinbrüche des „Granits vom See“ erzählen. Von März bis Oktober wird die Veranstaltungsreihe „Steine erzählen“ (La pietra racconta) erneut angeboten: in der „Natursteinlandschaft“ werden Steine zu Musik und es entstehen emotionale Toninterpretationen (Info: www.ecomuseogranitomontorfano.it).
Das Landschaftsmuseum Museo del Paesaggio di Verbania wurde 1909 von Antonio Massara gegründet, erhielt aber erst 1914 diesen Namen. Heute bietet das Landschaftsmuseum seinen Besuchern Gemälde- und Skulpturensammlungen, in denen verschiedene Aspekte der Kunst und der Geschichte der Umgebung zum Ausdruck kommen.
Die ausgestellten Werke stammen aus der Zeit von Mitte des 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts, von der „Scapigliatura“ von Daniele Ranzoni zum „Naturalismus“ von Achille Tominetti, zum „Divisionismus“ von Vittore Grubicy De Dragon und Carlo Fornara. Sehr gut vertreten und bedeutend ist auch die Skulpturenabteilung mit einem Unikum bestehend aus 344 Gipsfiguren des in Intra als Sohn eines Russen und einer Amerikanerin geborenen impressionistischen Bildhauers Paolo Troubetzkoy (1866-1938). Die Öffnungszeiten des Museums sind ab 15. März die der Hochsaison: montags geschlossen, dienstags bis freitags 10:00–18:00 Uhr, samstags sowie an Sonn- und Feiertagen 10:00–19:00 Uhr (Info und Ausstellungsprogramm: www.museodelpaesaggio.it).
Museo Meina: Cultural Park in und über die Natur am Lago Maggiore mit Multimedia-Einrichtungen in natürlicher Umgebung und in wundervoller Panorama-Lage über dem See, erbaut zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert. Diese wunderschöne Ecke ist das Museo Meina, das den Park und in die Gebäude um das Chalet Villa Faraggiana umfasst. Der Besuch des Museums beginnt bei den alten Gewächshäusern der Villa Faraggiana, einem interaktiven Park, wo man die Möglichkeit hat, über Smartphone oder Tablet Multimedia-Inhalte auf Italienisch und Englisch abzurufen, die Besonderes und Genaueres zu den vorhandenen botanischen Spezies liefern.
Das Museo Meina ist besonders für Kinder geeignet, die hier Erfahrungen, die eigenes ihnen gewidmet sind, sammeln können.
Im März beginnt „Il salotto dei Faraggiana“: eine Reihe von Konferenzen, Konzerten, Theatervorführungen und Workshops zum Thema Botanik und Klimaforschung. Am ersten Wochenende im April können Besucher bei „Meina in fiore“ die Blumenzüchter vor Ort bei Gesprächen, Konferenzen, Besichtigungen und Ausstellung zum Thema kennen lernen (mehr dazu unter www.museomeina.it).
Das Besucherzentrum der Casa della Resistenza (Parco della Memoria e della Pace) in Verbania Fondotoce entsteht 2010 mit dem Ziel, das fotografische Vermächtnis zur Widerstandsbewegung und allgemein zur Geschichte des 20. Jahrhunderts im Bezirk Verbano Cusio Ossola durch eine fortschreitende Bestandsaufnahme, Digitalisierung und Katalogisierung zu schützen und aufzuwerten. Die gleichnamige Vereinigung organisiert Führungen, informative und didaktische Rundgänge für Schüler, Ausstellungen und das ganze Jahr über äußerst zahlreiche Veranstaltungen (Info, Öffnungszeiten und -tage: www.casadellaresistenza.it)
Das Ossola-Gebiet ist ein kulturell hochentwickeltes Land mit vielen Traditionen, weit verbreiteten Museumseinrichtungen und vielen kleinen und mittelgroßen Ausstellungsbereichen (rund 40), die der Vereinigung Associazione Musei d'Ossola angehören, einem Netzwerk zur Aufwertung und Förderung des Kulturerbes durch eine synergetische Zusammenarbeit der Museen. Angeboten werden Rundgänge durch die Museen zu Themen wie Kunst und Architektur, Geschichte und Archäologie, Heimatkunde, Naturgeschichte, die durch Vergangenheit und Gegenwart, über kirchliche Anlagen, Standorte des Wissens und in der Natur verlaufen, um die historischen Fragmente einer einzigartigen Kultur zueinander in Verbindung zu setzen. Das Netzwerk organisiert kulturelle Initiativen, an denen die zugehörigen Museen und das gesamte Umland beteiligt sind, und fördert außerdem die von einzelnen Museen angebotenen Initiativen (Info: www.amossola.it).
Das Netzwerk Rete Museale Alto Verbano umfasst die Museen Palazzo Parasi (Cannobio), das Heimatkunde- und Bürstenmuseum, den Park der Zitrusfrüchte (Cannero Riviera), das Hutmachermuseum (Ghiffa), das Heimatkundemuseum von Gurro und dem oberen Cannobina-Tal (Gurro), das Besucherzentrum des Museums See und Berge (Lunecco) und das naturwissenschaftliche Tastmuseum (Trarego Viggiona). Zahlreiche Veranstaltungen, Events, Workshops und didaktische Rundgänge werden auch in diesem Jahr an verschiedenen Museen organisiert, die alle vom 1. April bis zum 31. Oktober geöffnet sind (Info: www.unionelagomaggiore.it/musei).
Besonders interessant ist das 1997 durch die Vereinigung örtlicher Einrichtungen, Museen und Besuchsstätten um den See und an den Berghängen des Mottarone gegründete Freilichtmuseum Lago d’Orta und Mottarone (Cusius-Museum), das in einem engmaschigen Themennetz um die drei Hauptrouten materielle Kultur, Kunst und Natur organisiert ist. Das Freilichtmuseum stellt somit durch das kulturelle Mehrfachangebot ein neues Modell der kulturellen Nutzung dar, das die Aufwertung und den Schutz der natürlichen, kulturellen und heimatgeschichtlichen Ressourcen anstrebt. Haupttätigkeit des Freilichtmuseums im Jahr 2019 werden die Feierlichkeiten der achthundert Jahre Riviera San Giulio (1219-2019) sein, dem Feudalstaat, der über ein halbes Jahrtausend unabhängig blieb und den Wohlstand der Menschen um den Ortasee sicherstellte (Info, Hinweise zu den einzelnen Stätten, Veranstaltungen und besonderen Initiativen und Routen: www.lagodorta.net).